23.10.2002 - Dritter - aber spielerisch nur im Mittelfeld
Das ist die pfiffigste Arbeitsteilung auf dem Rasen überhaupt: dem Gegner das Fußballspielen überlassen und selbst das Toreschießen übernehmen. Wenn's dafür ein Patent gäbe, der FSV Zwickau könnte viel Geld damit verdienen. Denn nach diesem Strickmuster hat er zuletzt seine Punkte geholt und sich als Tabellendritter unter wesentlich ambitioniertere Vereine gemogelt...
Dafür brauchte es natürlich zunächst ein paar elementare "Zutaten". Rechtsaußen Björn Düring: "Wir treten sehr geschlossen auf." Trainer Robby Doege: "Die Harmonie und der Geist sind intakt." Die Mannschaft macht, was sie kann. Auch spielerisch zu überzeugen, gehört offenbar nicht dazu. Doege: "In der Beziehung sind wir nur Mittelfeld." Selbst beim 3:0 gegen den Drittletzten Wacker Gotha kaschierte Zwickau durch Einsatz und Entschlossenheit klare Nachteile in der Ballbehandlung. Solange trotzdem gewonnen wird, ist das nur eine Randnotiz. Doch ob diese spielerischen Defizite auf Dauer kompensierbar sind? Möglich, dass der FSV in der Winterpause noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv wird, um das fußballerische Potenzial zu erhöhen. Doege: "Tun wir aber nur, wenn wir eine echte Verstärkung kriegen."
Tino Künzel