21.03.2007 - An der Halde schrillen Alarmglocken - Abstiegsgefahr

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An der Halde schrillen Alarmglocken - Abstiegsgefahr

Fußball-Oberliga: Präsidium stellt Trainer Ferl kein Ultimatum - Vor dem Spiel gegen Bautzen gibt's Intensiv-Vorbereitung in Kamenz

Mit 15 sieglosen Spielen in Folge hat der FSV Zwickau eine eben so lange Negativserie hingelegt wie im Abstiegsjahr 1999/2000. Dem Rückkehrer zur Fußball-Oberliga droht der postwendende Wiederabsturz.

Spätestens nach dem schwachen Auftritt beim FC Carl Zeiss Jena II schrillen die Alarmglocken an der Geinitzstraße. "Die Situation hat sich mit der Niederlage erheblich verschlechtert. Das muss man ganz deutlich sagen", räumt FSV-Präsident Frank Weigel ein. Am Montag fand eine gemeinsame Aussprache des Präsidiums mit der Mannschaft und den Trainern statt. Inhalt der Krisensitzung war eine schonungslose Fehleranalyse.

"Ich habe selten so eine sprachlose Mannschaft in der Kabine sitzen sehen", berichtet Kapitän Alexander Köcher. "Wir konnten uns das eigentlich selbst nicht erklären, denn wir haben in den letzten Wochen und Monaten wirklich gut gearbeitet. Wer die Jungs im Training gesehen hat, der hätte nie gedacht, dass wir in Jena so ein ,Grottenspiel' abliefern. Im Training hängen sich alle voll rein, und dann kriegen wir am Sonnabend kein Bein vor das andere." Der FSV hatte sich viel vorgenommen und wollte endlich wieder mal einen Dreier landen, doch der erhoffte Befreiungsschlag misslang. "Aber vielleicht haben wir so einen Dämpfer auch mal gebraucht", sinniert Köcher. "Jetzt hat hoffentlich jeder begriffen, um was es geht." Nur durch Einsatzwillen und bedingungslosen Kampf kann der Abstieg noch abgewendet werden.

Im Internet-Fanforum mehren sich die Stimmen, die den Trainer für die Situation verantwortlich machen und Konsequenzen fordern. Auf die Frage, ob das Präsidium hinter Uwe Ferl steht, entgegnete Präsident Weigel: "Es gibt mit Sicherheit kein Ultimatum, sondern wir wollen gemeinsam das Spiel in Bautzen gewinnen." Weniger ausweichend antwortete Alexander Köcher: "Auf jeden Fall wollen wir, dass der Trainer bleibt. Wir haben ein sehr gutes Trainergespann. Heinz Dietzsch hat viel Schwung und neue Ideen reingebracht. Es wäre schlimm, wenn dieses Gespann auseinanderfällt." Es sei klar, dass Diskussionen aufkommen, wenn eine Mannschaft so lange nicht gewonnen hat. "Aber wir haben Mist gebaut. Der Trainer hat uns immer gut eingestellt."

Dass es der FSV besser kann als in Jena, hat er vor allem gegen Spitzenteams - wie zuletzt gegen Tabellenführer Cottbus II (3:3) - bewiesen. An diese Leistungen gilt es anzuknüpfen. Vor dem richtungsweisenden Spiel bei Budissa Bautzen (Sonntag, 14 Uhr) wird sich die Zwickauer Mannschaft am Sonnabend an der Sportschule Kamenz einer gemeinsamen Vorbereitung unterziehen. "Wir haben ein paar Dinge angesprochen, die sich in den letzten Wochen eingeschlichen haben. Ich denke, die Mannschaft wird am Sonntag eine Reaktion darauf zeigen", kündigte Alexander Köcher an. Es geht um die Existenz des Vereins. "Dafür hat sich jeder den Hintern aufzureißen und alles dafür zu geben, dass wir die Klasse halten."

Neben den sportlichen Problemen plagen den Verein bekanntlich auch finanzielle Sorgen. Im Saisonetat klafft eine Lücke. Was die im Dezember gestartete Aktion "Unser FSV" betrifft, so soll laut Auskunft von Präsident Frank Weigel noch in dieser Woche der aktuelle Spendenstand bekannt gegeben werden.

FSV-Programm für 45,50 Euro ersteigert

45,50 Euro hat die Versteigerung des Programmheftes vom Oberliga-"Geisterspiel" des FSV Zwickau gegen den Halleschen FC beim Internet-Auktionshaus ebay eingebracht. Von HFC-Fan Frank Heidenreich hatte der Förderverein des FSV Zwickau ein Exemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Weil die Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand und der Gastgeber darauf verzichtet hatte, selbst ein Programm anzufertigen, ließ sich Heidenreich auf eigene Kosten eine Exklusiv-Serie von 20 Stück drucken.

(Quelle: Thomas Croy; Freie Presse vom 21.03.2007)

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