19.12.2006 - Neues Präsidium will Image des Vereins aufpolieren

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Frank Weigel: "Wir setzen auf den FSV"

Neues Präsidium will Image des Vereins aufpolieren - 190.000 Euro fehlen im Etat - Aktion wirbt um finanzielle Unterstützung

Der FSV Zwickau befindet sich in einer schwierigen, aber nicht ausweglosen Lage. Der amtierende Vorstand zeigt sich jedenfalls optimistisch, die Probleme lösen zu können.

Auf einer Pressekonferenz haben die FSV-Präsidiumsmitglieder Frank Weigel und Michael Luther sowie Toralf Wagner, der Vorsitzende des Verwaltungsrates, gestern Nachmittag über die aktuelle Situation beim Oberligisten informiert.

Die Führungskrise nach dem Rücktritt des von Volker Seifert geleiteten Präsidiums Mitte November ist beigelegt. Derzeit laufen Gespräche, um neben Frank Weigel, Michael Luther und Hubert Hoffmann zwei weitere Präsidiumsmitglieder zu finden. Mitte Februar 2007 soll eine Mitgliederversammlung den vollzogenen personellen Neubeginn auf der Leitungsetage endgültig besiegeln.

Während die Spieler Marcus Jazwinski und Sebastian Meyer auch nach dem Rücktritt von Volker Seifert bei der Stangengrüner Mühlenbäckerei angestellt sind, wird Torjäger Axel Fuchsenthaler von diesem Sponsor nicht weiter beschäftigt.

"Wir setzen auf den FSV" überschrieb Frank Weigel die gestern vorgetragene Erklärung. Sportliches Ziel für die erste Mannschaft als Aushängeschild des FSV ist der Klassenerhalt. Nach einer Findungsphase zu Saisonbeginn habe sich das Team von Uwe Ferl in den letzten Wochen stabilisiert und gute Leistungen gezeigt. Man habe gespürt, dass die Spieler im Kopf wieder frei sind.

Die Ausschreitungen beim Heimspiel gegen den Chemnitzer FC (1:1) haben dem Verein einen schweren Imageschaden zugefügt. Der FSV distanziert sich von den Chaoten und will sein Möglichstes tun, um solche Randale in Zukunft zu verhindern. Ansonsten könnte es schwer werden, Sponsoren zu finden, da kein Unternehmen seine Stadionwerbung in Verbindung mit Negativschlagzeilen wiederfinden möchte. Das neue Präsidium werde alle Anstrengungen unternehmen, den angeschlagenen Ruf des größten Zwickauer Fußballvereins als Sympathieträger für die Muldestadt wiederherzustellen.

Finanziell befindet sich der FSV in keiner beneidenswerten Lage. Bei einer Bestandsaufnahme wurde festgestellt, dass bis Saisonende unter Beachtung der voraussichtlichen Spieleinnahmen und der noch ausstehenden Sponsorengelder zirka 190.000 Euro fehlen. Das sei unter anderem der mangelnden Sponsorenpflege und dem Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschuldet. "Sollte das Problem nicht gelöst werden, läuft der FSV auf eine Insolvenz zu", warnte Weigel. Oberste Aufgabe sei deshalb die Liquiditätssicherung. Ab Januar werden sich zwei Marketingmitarbeiter, Thomas Dick und Björn Krügel, um die Verbesserung der Sponsorenarbeit kümmern.

Gleichzeitig bittet der Verein alle Freunde und Gönner des FSV um Unterstützung. Für die Aktion "Unser FSV" ist ein Spendenkonto bei der Sparkasse eingerichtet worden (Konto 2212000211, BLZ 87055000). Da kein Großsponsor in Aussicht ist, braucht der Verein die Hilfe aller Menschen und Unternehmen, denen das Wohl des FSV am Herzen liegt.

(Quelle: Thomas Croy; Freie Presse vom 19.12.2006)

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