16.03.2018 - Ausblick auf das Auswärtsspiel beim SC Paderborn 07

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Der kürzlich verstorbene Astrophysiker Stephen Hawking sagte einmal: "Ich habe beobachtet, dass sogar Leute, die behaupten, alles ist vorherbestimmt und wir können es nicht verändern, schauen, bevor sie die Straße überqueren." Dass Ereignisse nicht unbedingt vorherbestimmt sein müssen, wissen die Paderborner, spätestens seit Anfang Juni 2017. Zu diesem Zeitpunkt lag der letzte Drittligaspieltag knapp zwei Wochen zurück. Auf dem Papier belegte der SCP Platz 18, gleichbedeutend mit dem direkten Abstieg in die Regionalliga. Allerdings sollte sich die Rettung dank des TSV 1860 München anbahnen. Die Sechziger erfüllten die Lizenzbedingungen des DFB nicht, weswegen die Nutznießer aus NRW kamen... und wie! Rund ein Jahr nach der Hiobsbotschaft hat Cheftrainer Steffen Baumgart das Ruder herumgerissen und aus dem eigentlichen Abstiegsteam erneut einen Tabellenführer sowie Aufstiegsfavoriten für die 2. Bundesliga geformt. Nachdem man fast von Liga 1 direkt bis in Liga 4 durchgereicht wurden wäre, soll es jetzt wieder in die andere, wesentlich erfolgreichere Richtung gehen. Auf dem Weg dahin möchte der FSV aber noch einmal den Spielverderber spielen. Torsten Ziegner untermalte dies mit den Worten: "Wir werden mit einer breiten Brust auftreten! (...) Wir wollen überraschen!" Aber er mahnte auch an, dass man "super aufmerksam" sein, gleichzeitig "körperlich" und "taktisch" einen guten Tag erwischen müsse.

Im Durchschnitt lässt unser kommender Spieltagsgegner die Pille zweimal pro Spiel im Netz zappeln. Da kommt die aktuelle Defensivserie des FSV mit drei gegentorlosen Spielen in Folge genau richtig, denn der 40-jährige Chefcoach hat seine Karten im Abwehrquartett angeordnet. Rene Lange, der bereits acht Vorlagen gesammelt hat, und Youngster Anthony Barylla besetzen die Flügel. Zudem sitzen etablierte Profis wie Christoph Göbel und Morris Schröter als Alternativen auf der Bank. Auch in der Innenverteidigung ist die Entscheidung vorerst auf "Doppel-A", bestehend aus Nico Antonitsch und Jonas Acquistapace, gefallen. Bei Bedarf sitzt Kapitän Toni Wachsmuth ebenfalls in den Startlöchern. Nach dieser Aufzählung steht fest: so breit aufgestellt war der FSV während seiner Zeit in der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands wohl noch nie. Das bekommt auch Mittelfeldmotor Davy Frick zu spüren, der seinen Platz an den routinierten Jan Washausen abtreten musste. Frustration oder Neid legte Frick im Pressegespräch aber nicht an den Tag: "Er bringt seine Leistung. Deswegen muss ich die Füße stillhalten." Seinen persönlichen Konkurrenzkampf beschreibt Torsten Ziegner so, dass es Spieler auf der Bank gäbe, bei denen er sagen könne: "Cool, dass ich den jetzt einwechseln kann!"

Nach der 1:3-Niederlage in der Hinrunde ist noch eine Rechnung offen. Dass es auch anders gegen den Verein aus Ostwestfalen-Lippe geht, beweist die letzte Spielzeit. Da gewann der FSV die Heimpartie mit 3:0 und überzeugte auch in der Ferne mit einem 1:1. Als "Minimalziel" rief Ziegner "einen Punkt" aus, nur um hinzuzufügen: "Wir wissen, dass Paderborn Federn gelassen hat, gerade gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Deswegen sind wir nicht chancenlos." Von seiner Mannschaft wünscht er sich dieselbe "Effektivität der letzten Wochen."

Am vergangenen Spieltag bewiesen die Paderborner Comebackqualitäten. Obwohl sie zur Pause 0:2 in Rostock zurücklagen, stimmte die Körpersprache. Nicht umsonst erzielte Spielführer Christian Strohdiek in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer, um die Aufholjagd perfekt zu machen. Außerdem scheint Top-Scorer Sven Michel (11 Tore und 9 Vorlagen) seine Form wiedergefunden zu haben. Sein Treffer zum 2:2 zeigte deutlich, dass er insbesondere in Sachen Reaktionsschnelligkeit und Abschlussstärke zur Spitze dieser Liga gehört. Insgesamt zappelte das Netz ganze 60-mal bei den Paderborner Kontrahenten. Neben Michel haben Marlon Ritter und Ben Zolinski (je 8 Tore) genauso wie Massih Wassey (7 Tore) erhebliche Goalgetterfähigkeiten. Verstecken müssen sich die Rot-Weißen jedoch keineswegs, gerade angesichts der starken Verfassung in der jungen Rückrunde. Um ein Haar hätte Ronny König nämlich die Schwäne zum Sieg in Bremen geköpft. Diesmal möchte er in der Benteler-Arena sein elftes Saisontor folgen lassen. Steffen Baumgart, der Mann an der gegnerischen Seitenlinie, hat ihn bereits im Visier. Er beschreibt König als einen Spieler, "der sehr gut die Bälle sichert" und "erste Anspielstation" sei. Dennoch wolle man "offensiv" gegen die Zwickauer agieren.

Bezüglich der Kaderzusammensetzung muss sich Torsten Ziegner zumindest, was verletzte Spieler betrifft, keine Sorgen machen. Lediglich Steffen Baumgart muss die Ausfälle von Thomas Bertels und Faith Ufuk schlucken.

Die Rollen sind klar verteilt: der FSV wird als Außenseiter in die Partie gehen, ähnlich wie gegen Rostock. Der Ausgang hallt nach...

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