08.08.2007 - Heinz Dietzsch feiert "60."

Aus zwickauer-fussballgeschichten..de
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Heinz Dietzsch feiert "60."

Vom begnadeten Mittelfeldregisseur zum verantwortlichen sportlichen Leiter

Meist spielte Heinz Dietzsch mit der Trikotnummer 10, die viele bekannte Mittelfeldregisseure tragen. Von seinen Musterpässen, gekonnten Freistößen und verwandelten Elfmetern schwärmen die älteren Fußballanhänger der BSG Sachsenring noch immer. Heute begeht der Trainer des FSV Zwickau seinen 60. Geburtstag.

Zwickau. In der Saison 2005/06 ist Heinz Dietzsch mit den A-Junioren des FSV Zwickau Vizemeister der Landesliga Sachsen geworden. Unter seiner Anleitung reiften junge Talente, wie zum Beispiel Maik Strobel oder Marcus Balg, zu echten Spielerpersönlichkeiten. Dass Heinz Dietzsch mal die Oberliga-Männer unter seinen Fittichen haben würde, hätte er sich vor neun Monaten gewiss nicht träumen lassen.

Der gebürtige Elsterberger kam 1965 zur BSG Motor Zwickau. Als 19-Jähriger gehörte er der FDGB-Pokalsiegermannschaft von 1967, BSG Sachsenring Zwickau, an. Seinen ersten Punktspieleinsatz hatte er im gleichen Jahr gegen den HFC Chemie. "Ich spielte als Linksaußen gegen Nationalspieler Klaus Urbanczyk", erinnert sich der gebürtige Thüringer. Wenig später schoss Heinz Dietzsch im Punktspiel gegen den 1. FC Magdeburg (5:0) drei Tore und war maßgeblich an diesem souveränen Erfolg beteiligt.

Während der Armeezeit spielte der blendende Techniker für den FC Vorwärts Berlin und FC Vorwärts Frankfurt/Oder. Mit dem Armeesportclub wurde Heinz einmal DDR-Meister und FDGB-Pokalsieger. Nach seiner Rückkehr zur BSG Sachsenring war er viele Jahre ein Aktivposten im Team. Mit der Zwickauer Mannschaft holte er bei jenem denkwürdigem Endspiel gegen Dynamo Dresden im Berliner Stadion der Weltjugend (6:5 nach Elfmeterschießen) den dritten FDGB-Pokalerfolg an die Mulde. In den anschließenden Europapokalspielen gegen Panathinaikos Athen (2:0) und den AC Florenz (6:5 n. E.) war der bekannte Oberligaspieler jeweils vom Elfmeterpunkt erfolgreich. Dietzsch gehörte zu den sichersten Elfmeterschützen. Über 260 Punkt- und Pokalspiele bestritt er in der Oberliga, dabei erzielte er über 40 Tore. Hinzu kommen noch fast 15 Europapokal-Einsätze für die beiden erwähnten Mannschaften.

Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Nachwuchstrainer bei Sachsenring war der erstklassige Mittelfeldspieler noch einige Jahre beim Ligavertreter Fortschritt Weida aktiv. Nach der Wende wirkte Heinz Dietzsch unter anderem als Trainer beim ATS Hof-West und Fortschritt Falkenstein, bevor er 2004 zum FSV Zwickau kam. Zunächst war er für A-Junioren in der Landesliga verantwortlich. Anfang November vergangenen Jahres trat er die Nachfolge von Co-Trainer Klaus Georgi an.

Als Uwe Ferl Mitte April seinen Posten als Cheftrainer verlor, übernahm Heinz Dietzsch - zunächst kommissarisch - das Kommando. Im Oberliga-Endspurt konnte Zwickau mit tollem Kombinationsfußball fünf von acht Spielen gewinnen und sich von Rang 14 noch auf einen einstelligen Tabellenplatz verbessern. Am Sonnabend startet Heinz Dietzsch mit dem FSV gegen Budissa Bautzen in die neue Saison.

(Quelle: Reiner Thümmler; Freie Presse vom 08.08.2007)

-- zurück zur Saison 2007/08