28.05.2016 - Ausblick auf das "Spiel der Spiele" gegen den SV Elversberg

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Das Spiel der Spiele: Duisburg oder weiter nach Meuselwitz? Vorbericht vom FSV Medienpartner „Freie Presse“ (geschrieben von Thomas Prenzel)

Der FSV Zwickau kann morgen, 18 Jahre nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga, in den Profifußball zurückkehren. Die lebende Sachsenring-Legende Alois Glaubitz gibt einen Tipp mit auf den Weg.

Ein Traum, ein Spiel, ein Ziel: Aufstieg! Der FSV Zwickau bestreitet morgen (15.05 Uhr) seine wichtigste Partie in der jüngsten Vereinsgeschichte. Im Vogtlandstadion wollen die Westsachsen den Sprung in die 3. Liga perfekt machen. Dann heißen die Gegner künftig u. a. MSV Duisburg oder Chemnitzer FC anstatt Meuselwitz und Schönberg. Das 1:1 im Hinspiel in Elversberg empfindet Vereinsikone Alois Glaubitz als gute Ausgangslage. Und obwohl der 82-Jährige in den vergangenen Jahren mit ein paar gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, will der einstige Verteidiger der BSG Sachsenring beim Aufstiegskrimi in Plauen dabei sein. "Meine Frau schimpft immer, dass ich mich nicht so aufregen darf. Aber das Spiel werde ich mir nicht entgehen lassen", sagt Glaubitz.

Bis auf ein Heimspiel hat der Pensionär alle Partien seiner Zwickauer in der heimischen Raumkapsel "Sojus 31", die laut DFB für die Aufstiegsrelegation nicht geeignet ist, gesehen und mitgefiebert. Damit sah er 14 von 15 Siege in 17 Partien. Verloren hat die Elf von Torsten Ziegner daheim kein Spiel. Glaubitz kommt nach einigen Jahren, in denen es schon mal drunter und drüber im Zwickauer Fußball ging, über die jüngste Entwicklung des FSV fast ins Schwärmen. "Also wenn das jetzt noch schief geht, würde mich das schon sehr ärgern. Die Mannschaft spielt sehenswerten Fußball, sie stand immer oben in der Tabelle. Da war kein Zufall dabei", sagt der Rekord-Oberligaspieler (429 Einsätze) des Traditionsvereins.

Kein Zufall - so wie damals zu seinen aktiven Zeiten. In 17 Jahren wurde der "Al" nur zweimal ausgewechselt und als kompromissloser Abräumer von den gegnerischen Stürmern gefürchtet. Auf was es für seine Nachfolger nun ankommt, wenn es in einem Endspiel um Alles oder Nichts geht, stellt sich Glaubitz so vor: "Ich habe früher zwar immer etwas aufgeregt gewirkt. Aber im Grunde muss man an die Aufgabe sachlich herangehen und immer die Ruhe behalten."

Torsten Ziegner wird sein Team auf alle Eventualitäten vorbereiten, auch auf den Fall eines Rückstandes. Diese Variante soll aber nicht eintreten. "Wir werden wie immer zu Hause auf Sieg spielen", meint Ziegner, der am Montag am liebsten als Aufsteiger in den Jahresurlaub gehen und ab dem 13. Juni in Köln seine Ausbildung zum Fußballlehrer beginnen will. Das Gros der Mannschaft wird sich nach dem "Spiel der Spiele" auf einer Ferieninsel treffen und je nachdem feuchtfröhlich feiern oder den Frust herunterspülen.

Ziegner vermittelte gestern bei der Pressekonferenz einen äußerst selbstbewussten Eindruck. Der Trainer mahnte aber zugleich, welch hartes Stück Arbeit noch vor seinen "Männern" liegt: "Ich sehe das nicht so wie einige Fernsehmedien oder ein Teil in unserem Umfeld, dass wir bereits mit einem Bein in der 3. Liga stehen. Das 1:1 ist ein gutes, allerdings auch ein trügerisches Ergebnis. Die Mannschaft weiß das aber richtig einzuordnen", sagt Ziegner.

Glaubt man seinen Worten, werden seine Motivationskünste für dieses Endspiel gar nicht groß gefragt sein: "Wenn ich den Jungs während des Spiels in Elversberg und danach in die Augen geschaut habe, dann habe ich ein klares Ziel gesehen. Ich könnte die Aufstellung theoretisch zusammenwürfeln, da würde es keinen Unterschied geben. Da hat jeder das Gleiche vor." Und wenn das gelingt, würde nicht nur für Alois Glaubitz ein Traum zur Wirklichkeit. Profifußball im neuen schmucken Stadion des FSV, das will der Zwickauer Haudegen gern noch erleben. Auch wenn das ziemlich aufregend werden könnte.

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