27.06.2023 - Information zum aktuellen Stand

Aus zwickauer-fussballgeschichten..de
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Bereits letzte Woche Dienstagabend fand in der GGZ Arena für die Mitglieder des FSV Zwickau e.V. ein Informationsabend zur aktuellen Situation rund um den FSV statt. Etwa 500 Mitglieder nutzten diese Gelegenheit und beendeten den Abend zum Abschluss der Veranstaltung mit einem kämpferischen und lauten „Auf geht´s Zwickau kämpfen und siegen!“ Bereits im Vorfeld hatten sich in den ersten Stunden knapp 400 FSV-Fans die sogenannte „Investoren-Dauerkarte“ gesichert (Stand heute sind es mehr als 600) und haben bis jetzt unter dem Motto „Wenn hier einer investiert, dann sind wir das!“ über 180.000 € eingespielt. Anfang Juli wird zudem eine Crowdfunding-Kampagne der Fans starten, die zusätzlich einen sechsstelligen Betrag einbringen soll. Die Vorbereitungen dazu laufen im Hintergrund bereits und am kommenden Freitag wird es dann zur Infoveranstaltung im E5 weitere Informationen geben.

Auf Grund der in den letzten Wochen zu klärenden finanziellen Situation hat sich die Kaderplanung nach hinten verschoben. So wurde der Trainingsauftakt in Absprache mit dem sportlichen Leiter Robin Lenk um eine Woche verschoben und die Testspiele in Zeitz und Bad Lobenstein können zunächst ebenfalls nicht an den anvisierten Terminen stattfinden. Inzwischen hat der FSV Zwickau in den letzten Tagen weitere Spieler für die kommende Saison unter Vertrag genommen, deren Namen in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden. Gespräche mit Trainerkandidaten laufen ebenso parallel. Wir hoffen, dass auch hier bald Vollzug gemeldet werden kann.

Die finanzielle Situation beschreibt das neue Vorstandsmitglied André Beuchold als „sehr schwierig und noch nicht final aufgerollt“. Die Gremien arbeiten seit Tagen mit Hochdruck, um erstmal den kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen, bestehend aus Zahlungen an Finanzamt, Sozialversicherungsbeiträgen, Löhnen/Gehältern und Lohnsteuer sowie Verpflichtungen gegenüber Dienstleistern nachzukommen und belaufen sich auf einen hohen sechsstelligen Betrag, der bis Ende Juli aufzubringen ist.

Dem gegenüber stehen 1,5 Mio € an Sponsorengeldern, die bisher zur Unterschrift gebracht wurden. Ziel ist es, die Summe in den kommenden Wochen auf 2,0 Mio € zu erhöhen. In der abgelaufenen Saison in der 3. Liga Betrug das Sponsoringvolumen des FSV Zwickau 2,8 Mio €.

Um die vergangenen Jahre sukzessive aufzuarbeiten und notwendige Schritte in den kommenden richtungsweisenden Tagen und Wochen zu gehen, steht dem FSV ab sofort beratend ein „Sanierungsbeirat“ zur Seite, dessen Einberufung die Gremien des FSV einstimmig beschlossen haben. Dieser arbeitet bereits seit 10 Tagen in enger Absprache mit dem Vorstand und Aufsichtsrat daran, vor allem die finanzielle Situation genauestens zu beleuchten und Schritte zur kurzfristigen Konsolidierung und langfristigen Sanierung einzuleiten. Dem Beirat gehören ein Rechtsanwalt, ein Controller, ein regionaler Unternehmer und ein Steuerberater an.

Die tiefgreifende Aufarbeitung wird aber andauern. Das finanzielle Ergebnis bzw. die Bürde aus 7 Jahren dritter Liga wird zwar immer klarer, ist allerdings noch nicht vollumfänglich einzuschätzen. Um die bereits bekannten und sich abzeichnenden Missstände zu beheben, werden derzeit alle erdenklichen Lösungswege durchgesprochen.

Ein erster ehrlicher Rückschluss: Die 3. Liga war wirtschaftlich aus eigener Kraft nicht zu stemmen. Die Gründe hierfür sind vielfältig, natürlich aber auch hausgemacht. Mit einem Sponsorenetat von 2,8 Mio € kommen wir in unserer Region an unsere Grenzen. Der Spagat zwischen dem Anspruch und Wunsch unserer treuen Fans und der Region Profifußball gegen namenhafte Mannschaften bieten zu können, dabei aber nicht mehr auszugeben als einzunehmen, ist den Verantwortlichen nicht gelungen und bleibt ein schmaler Grat. Vor allem gegen finanzstarke Konkurrenz, ehemalige Bundesligisten und Vereine aus wirtschafts- und strukturstarken Regionen mit Großsponsoren und Investoren. Selbst eine stets demütige Kaderplanung reichte nicht aus, um nach den 7 Jahren nur mit geringen Schulden dazustehen. Selbstkritisch stellen wir fest, dass das kalkulierte Risiko bisheriger Vereinsgremien zu hoch war und aus kaufmännischer Sicht kritisch betrachtet werden muss. Aus sportlicher Sicht sah es in den ersten 6 Jahren natürlich anders aus.

Nun liegt es an uns, Missstände zu beheben und nach Vorn zu schauen, um unseren vielen Fans der Region und allen Mitstreitern bald eine bessere Zukunft versprechen zu können. Das wird nicht leicht und wir werden es nicht ohne die Hilfe aller schaffen, die entstandenen Schulden zu beseitigen – das steht fest und so ehrlich sind wir. Wir sind auf die Solidarität, das Verständnis, das Engagement und das Herz vieler Menschen und Partner angewiesen, um unseren Verein und seinen Fans eine nachhaltige Zukunft bieten zu können. Derweil liegt die Lizenz für die Regionalliga durch den NOFV vor.

Auf geht’s Zwickau Kämpfen und Siegen!

Wir werden zeitnahe über weitere Entwicklungen informieren.

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