07.08.2023 - Ein Freitagabend aus dem Lehrbuch - in fast allen Belangen

Aus zwickauer-fussballgeschichten..de
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Wir müssen zum Wochenbeginn einfach nochmal auf den Heimspielauftakt zurückschauen. Was war das für ein wunderschöner Freitagabend?

Verloren geglaubte Zwickauer Tugenden wurden von einer jungen Mannschaft zurück ins Stadion gebracht. Jede gute Aktion wurde frenetisch von den Rängen gefeiert. Mannschaft und Fans verschmolzen zu einer energiegeladenen Einheit, der sich niemand mehr entziehen konnte - spätestens als die Mannschaft gegen 20.55 Uhr, noch im Siegerkreis stehend, wie von der Tarantel gestochen als große Überraschung jubelnd auf die Fankurve E5 zu rannte. Was für eine tolle und emotionale Geste. Das roch nach Liebe auf den ersten Blick. Überall glückliche und erleichterte Gesichter – wir sind so unfassbar stolz! Das, was sich Freitagabend abgespielt hat, hätten wir uns vor Wochen nicht zu träumen gewagt und war so wichtig für die vielen Menschen, die seit Wochen alles geben, damit der Ball in Zwickau weiter rollt. Es fühlt sich alles einfach so ehrlich an.

Zitieren möchten wir an dieser Stelle einen bemerkenswerten Artikel aus der Freien Presse. Diese schrieb am Tag nach dem Spiel „wozu Teamgeist im Sport fähig sein kann. Dass es auch im Profifußball noch immer möglich ist, wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten außer Kraft zu setzen. Dem FSV Zwickau war an diesem Abend erstmals das Kunststück gelungen, mit sportlicher Klasse und aufopferungsvollem Kampf, mit riesigem Willen und einer gewaltigen Unterstützung Grenzen zu verschieben. (…) Unaufhörlich nach vorn gepeitscht vom Anhang, der derart laut anfeuerte, dass man Angst haben musste, der Mond platze gleich über dem Stadion. Die Fans ließen ihrer jungen Mannschaft schnell Flügel wachsen, hoben sie mit ihren Gesängen auf die Schultern und trugen sie durch 90 intensive Minuten auf tropfnassem Boden. Mit jedem gewonnenen Zweikampf, mit jedem erfolgreichen Zuspiel wuchs das Selbstbewusstsein, die Sicherheit, das Vertrauen in sich selbst und in die Mitspieler.“

Wer bekommt da keine Gänsehaut? Das auch außenstehende dieses Gefühl wahrnehmen und es in die Region hinaustragen, sollte uns alle in unserem Tun bestärken. Neu ausgefüllte Mitgliedsanträge, ein ordentlich leergekaufter Schwäneshop-Flohmarkt direkt am Stadion, fast 4.600 Zuschauer, eine ausverkaufte Haupttribüne und insgesamt sensationelle 1.700 verkaufte Dauerkarten. Wir alle mussten nicht nur sprichwörtlich etwas enger zusammenrücken. Ein großer Dank geht zudem an alle, die ihre Opfer zum Wohle des Vereins brachten und von der Gegengerade auf die Haupttribüne wechselten. Wir wissen das sehr zu schätzen!

Entschuldigen möchten wir uns dennoch für die Probleme beim Einlass und die daraus entstandenen Wartezeiten. Auch für uns war dieser erste Heim-Spieltag in einigen Belangen eine Wundertüte und selbstkritisch müssen wir feststellen, dass wir an der ein oder anderen Stelle noch nicht ganz auf dem gewünschten Niveau agiert haben. Wir arbeiten daran und hoffen weiterhin auf euer Verständnis! Mindestens genauso wichtig ist aber das, was schon alles funktioniert hat: Ein großer Dank geht daher vor allem an unsere Mitarbeiter und die vielen ehrenamtlichen Helfer, ohne die die Durchführung des Spiels nicht möglich gewesen wäre. Auf die Anpack-Mentalität der rot-weißen Familie werden wir auch in Zukunft angewiesen sein – auf dem Platz wie auch drum herum. Für das kommende Heimspiel gegen Viktoria Berlin prüfen wir aktuell eine zusätzliche Öffnung des Sitzplatzbereiches E2 neben dem Gästeblock für FSV-Fans. Gegen Chemie Leipzig hoffen wir dann, die Gegengerade erstmals öffnen zu können.

Wir zählen weiterhin auf euch. Nun heißt es Anpacken und nach vorne schauen – es ist bei aller berechtigter Freude letztlich nur ein weiterer kleiner, aber symbolisch doch so wichtiger Schritt getan.

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