28.Spieltag, Saison 2006/2007: FSV Zwickau vs. FC Sachsen Leipzig 3:0

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Spielbericht

Laola im Westsachsenstadion - FSV Zwickau - FC Sachsen Leipzig 3:0 (1:0)

Der FSV Zwickau hat vor 2600 Zuschauern gegen die Spitzenmannschaft vom FC Sachsen Leipzig 3:0 gewonnen und einen Schritt Richtung Klassenerhalt getan. Bereits vor dem Abpfiff klatschten die FSV-Fans minutenlang. "Ich habe als Spieler in vier Jahren noch nie eine Laola-Welle im Westsachsenstadion erlebt. Ich freue mich riesig", sagte Maik Strobel. Er stürmte für den 26-jährigen Sebastian Meyer (Bänderriss). "Ich habe bei den A-Junioren schon ab und an im Angriff gespielt. Es gab für mich keine Probleme, hat einfach Spaß gemacht."

Nach abwartendem Beginn setzte sich der FSV immer besser in Szene. Der äußerst laufstarke Axel Fuchsenthaler (13., 18.) und Verteidiger Marcel Trehkopf (22.) prüften Leipzigs Torhüter Steffen Süßner zuerst. Ein Angriff führte durch Markus Jazwinski zum 1:0 (25.). Nur drei Minuten später verhinderte der Sachsen-Schlussmann das 2:0, als er einen Kopfball von "Fuchs" parierte. "Schon zur Pause war das 1:0 hoch verdient. In der späteren Druckphase der Leipziger hat der FSV das vorentscheidende 2:0 gemacht. Dann hatten die Zwickauer viel Platz zum Kontern und haben das richtig gut gemacht", hob der ehemalige Dresdner Trainer Christoph Franke hervor. "In den letzten Wochen wurde unter Heinz Dietzsch wesentlich mehr Fußball gespielt als zuvor. Gegen Leipzig war es ein sehr gutes Spiel", ergänzte der gebürtige Mülsener, der als Junior bei der BSG Motor Zwickau spielte, bevor er zum Studium an die DHfK Leipzig ging und für den 1. FC Lok auflief.

Nach der Pause folgte dem 2:0 von Danny Moses (65.) noch das 3:0 durch René Troche (71.). Als von Moses ein herrlicher Distanzschuss knapp über die Querlatte strich (74.), forderten die FSV-Fans lautstark "Zugabe, Zugabe". "Die Euphorie ist in Zwickau wieder da, endlich ist die Laola-Welle zurückgekehrt. Für mich war es das beste Spiel seit Jahren", strahlte Mannschaftsarzt Volker Hendel. Unter Heinz Dietzsch gelangen dem FSV in sechs Spielen 12:3 Tore und 13 Punkte. Aus dem negativen Torverhältnis (21:26/22. Spieltag) wurde ein positives (33:29/2Cool. "Ich denke, wir haben ein klasse Spiel gemacht. Daran sollten wir weiter arbeiten", so Kapitän Alexander Köcher.

Hervorzuheben sind vor allem Torhüter Michel Soulup und Axel Fuchsenthaler. "Fuchs" war überall zu finden, half sogar mehrmals in der Abwehr aus. Leider schied der Kempener in der 71. Minute mit einer Oberschenkelverletzung aus. Für ihn und die Torschützen Moses und Troche gab es bei der Auswechslung von den FSV-Fans viel Beifall. "Wir haben Ball und Gegner laufen lassen und eine sehr gute Leistung geboten. So schön kann Fußball sein. Das Publikum war sehr dankbar", meinte FSV-Trainer Heinz Dietzsch. (RR)

(Quelle:Freie Presse vom 18.05.2007)


Nur noch peinlich: 0:3-Debakel in Zwickau

Sachsen Leipzig verspielt jeglichen Kredit

Leipzig. Ohne diverse Stammkräfte, ohne Niveau, ohne Chance: Eine neu formierte Abordnung des FC Sachsen Leipzig ging im baufälligen Westsachsen-Stadion 0:3 (0:1) unter, das erneute Desaster war logische Konsequenz der Kräfteverhältnisse. Die abstiegsgefährdeten Zwickauer kämpften, als wenn es kein Morgen gäbe. Leipzig, jenseits von Gut und Böse, kickte, wie man eben so kickt, wenn sich die Ziele verflüchtigt haben. Wobei die Herrschaften in der grün-weißen Trikotage dies leider Gottes auch schon taten, als sie noch im Aufstiegsrennen waren ...

Während die Leutzscher Vorstandschaft das Spiel als „Katastrophe“ bezeichnete, deckte Ede Geyer den Mantel des Schweigens über die Minusleistung. Der Coach sprach von „annehmbaren ersten 20 Minuten“, qualitativen Mängeln in der Jugend-forscht-Abwehr und „fehlendem Biss“. Sein Zwickauer Kollege Heinz Dietzsch, erfolgreich als Uwe-Ferl-Nachfolger in der Spur, ging beglückt in den Männertag: „Klasseleistung.“ Jazwinski (25.), Moses (65.) und Troche (70.) trafen, Sachsen-Keeper Steffen Süßner verhinderte eine deutlichere Demütigung.

Gipfeltreffen mit Kölmel

Übermorgen verabschieden sich Süßner und Co. gegen Bautzen vom eigenen Anhang. Gespielt wird um 14 Uhr im Alfred-Kunze-Sportpark (Wir verlosen heute, 14 Uhr, unter der Telefon-Nummer 0341 9610388 Freikarten). Gut möglich, dass die Heimspiele der Saison 2007/2008 permanent im „AKS“ stattfinden. Am kommenden Freitag trifft sich Sachsen-Schatzmeister Georg Flascha mit Stadion-Chef Michael Kölmel. Dann kommt nicht nur in Stadionfragen Butter bei die Fische. Zurück nach Leutzsch? Wäre ein Rückschritt, hätte eine katastrophale Außenwirkung. Dass das mit zig Steuermillionen finanzierte Zentralstadion nur noch bei Grönemeyer, Ligapokal-Finale und Länderspielen aufgeschlossen wird, ist nicht nur für Flascha „eine Horrorvision“. Kölmel selbst ist: hin- und hergerissen. Auch in Sachen Trainer. Der heißt Geyer, muss bald bei Kölmel-Mann Otto Schlörb die Saison erklären, Hoffnung auf Besserung stiften, vertrauensbildend wirken. Schlörb hat den Stab noch nicht über Geyer gebrochen, denkt aber offenbar über eine Veränderung der Vertragsinhalte nach. Will heißen: Weniger garantierte Kohle, den Erfolgsfaktor stärker betonen. Gute Idee, warum so spät?

Waldhof Mannheim will Ivanovic

Schatzmeister Flascha ist gegen eine Trainer-Entlassung. „Ich war auch dagegen, dass man Wolfgang Frank entlässt. Man muss einem Trainer Zeit geben, etwas aufzubauen. Herr Geyer muss allerdings hinter unserem Konzept stehen.“ Das fußt auf vorhandene Nachwuchskräfte, nebst hungrigen Kickern aus der Region. Regionale Küche also statt schwer verdaulicher Kost aus der Dreisterne-Küche Ivanovic. Stichwort Ivanovic. Der von Geyer freigestellte Stürmer hat ein Angebot vom Oberligisten Waldhof Mannheim, soll beim Privatspiel gegen Bayern München (Donnerstag) auflaufen. Mannheims Manager Rüdiger Lamm kennt und schätzt Ivanovic aus gemeinsamen Bielefelder Tagen.

Die Waldhöfer dürfen gerne weiter im Leutzscher Holz wildern, es gibt da noch einige Zwölfender. So ist seit Zwickau klar, dass Catalin Racanel (kam in der zweiten Halbzeit, verschuldete das 0:2) gehen muss. Außerdem haben sich die Bosse gegen eine Vertragsverlängerung mit Miro Rada ausgesprochen. Der Tscheche hat finanzielle Probleme, flog in festen Abständen vom Platz, gilt als verzichtbar. Auch Daniel Ferl steht ein Jobwechsel bevor. „Ich habe kein Angebot des Vereins, werde wechseln müssen“, so Ferl. „Es gibt zwei, drei Anfragen. Auch aus der Regionalliga.“ Der von Geyer wie ein Grippevirus gemiedene Kevin Kittler vermisst klare Ansagen über seine weitere Zukunft. „Ich lese in der LVZ von einer geheimen Besetzungsliste, auf der ich nicht stehe. Wäre wirklich schön, wenn man mal mit mir reden würde.“ Kittler ist seit 1999 im Verein.

(Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 18.05.2007)

Statistik

Aufstellung Zwickau: (Trainer: H. Dietzsch)

Soukup - Trochocki, Werner, Trehkopf – Jazwinski, Köcher, Moses (79. Kunz), Strobel (64. Kubik) - Meyer, Troche, Fuchsenthaler (64. Arzt)

Aufstellung Leipzig: (Trainer: E. Geyer)

Süßner - Köckeritz, Kühne, Boltze (78. Lee Ganda), Ferl – Garbuschewski (46. Semmer), Soltau (46. Racanel), Watzka, Preussner - Guié-Mien, Reimann

Tore: 1:0 Jazwinski (25.), 2:0 Moses (65.), 3:0 Troche (71.)

Zuschauer: 2.574 - darunter 280 Gäste

Stimmen zum Spiel

Heinz Dietzsch (Zwickau): "Es war spielerisch eine sehr gute Leistung. Wir haben den Ball und den Gegner laufen lassen. Durch Diagonalpässe waren wir sehr gefährlich. Es war einfach super, was die Mannschaft geboten hat."

Eduard Geyer (Leipzig): "Wir haben in den ersten 20 Minuten ganz ansprechend gespielt - bis zum Strafraum. Dann sind wir aber in die Konter gerannt. Die neu formierte Abwehr hatte Qualitätsverluste. Und der letzte Biss hat gefehlt."

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