20.05.2024 - Stellungnahme, Appell und Wunsch für die Zukunft
An dieser Stelle wollen wir als Verein und Arbeitgeber nach den rassistischen und antisemitischen Beleidigungen am Sonntag im Bruno-Plache-Stadion gegenüber unseres Spielers Lloyd-Addo Kuffour etwas loswerden, damit unsere unbedingte Solidarität mit unserem Spieler aussprechen und uns klar hinter ihn stellen.
Ja auch wir wissen, dass es im Fußball häufig ruppig zu geht – gern auch mal verbal. Emotionen, Provokationen und auch Beleidigungen, das brauchen wir nicht zu beschönigen, sind auf dem Platz wie auch auf den Rängen an der Tagesordnung und gehören für viele Fans ein Stück weit auch zur Folklore des Fußballs. Aber diese Folklore hat ihre Grenzen, wenn antisemitische und rassistische Beleidigungen wie „Juden Zwickau“ und „Bimbo“ fallen, egal in welchem Stadion. Gestern traf es einen unserer Spieler. Solche Worte, so hört man immer wieder, mögen früher für einige noch normal gewesen sein. Sie waren aber auch damals schon rassistisch und antisemitisch.
Wir wissen aber auch, dass dies nicht nur ein Problem von Lok Leipzig ist. Auch in anderen Stadien Deutschlands und Europa kann dies jederzeit passieren. Auch wir in Zwickau mussten dies schon schmerzlich erfahren. Daher möchten wir mit diesen Worten weiterhin dafür sensibilisieren, auf euch und eure Nebenmenschen zu achten. Bringt euren Frust mit ins Stadion, lasst Dampf in den 90 Minuten ab, geht auch mal bis an die Gürtellinie – aber respektiert die Grenzen, die wir auch für uns in Zwickau gesetzt haben und weiterhin setzen werden. Unser Verein lebt vom Zusammenhalt unterschiedlichster Menschen aus allen sozialen Klassen, Herkunftsorten, Religionen, Geschlechtern und politischen Ansichten. Bei uns haben alle Platz. Das macht uns stark und danach wollen wir auch weiterhin handeln! Im Umkehrschluss heißt das weiterhin, dass wir als Verein aktiv zusammenführen und nicht ausgrenzen wollen und solche Vorfälle offen ansprechen und nicht totschweigen.
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