08.Spieltag, Saison 2006/2007: FSV Zwickau vs. VfB Germania Halberstadt 2:2

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Spielbericht

Verkrampfte Partie mit ominösen Elfmetern

Fußball-Oberliga: FSV Zwickau erreicht gegen VfB Germania Halberstadt nur ein 2:2 (1:1)-Unentschieden

Im Duell zweier Tabellennachbarn ist der FSV Zwickau gegen den VfB Germania Halberstadt über ein 2:2 (1:1)-Unentschieden nicht hinausgekommen. Es war keine berauschende, aber in der zweiten Halbzeit zumindest kurzweilige und gegen Ende sogar spannende Partie. "Es fehlte die spielerische Leichtigkeit, beide Mannschaften wirkten verkrampft", meine Gästetrainer Thomas Pfannkuch.

Nach einer guten Anfangsphase brachte sich Zwickau mit schlimmen Patzern selbst aus dem Rhythmus. Vor dem Spiel besaß der FSV die zweitbeste Abwehr der Staffel. Die wirkte am Sonnabend jedoch alles andere als sattelfest. Nach den Lattenknallern von Sommermeyer (13.) und Banser (14.) herrschte allgemeine Verunsicherung, von der sich auch Torhüter Soukup anstecken ließ. Beim Halberstädter Führungstor durch den quirligen Reitzig war er aber machtlos (39.). "Geht das Theater wieder los!" stöhnte Stammbesucher Alfred Reuter nach dem 0:1. Zum Glück gelang noch vor der Pause der Ausgleich. Als Troche im Strafraum zu Boden ging, zeigte Referee Kasenow zum Entsetzen von VfB-Kapitän Gerlach auf den Punkt. Kubik verwandelte den Elfmeter zum 1:1 (43.). "Wir haben mit Riesenglück einen Punkt mit in die Pause genommen", gestand Trainer Uwe Ferl. Die spielerischen Mittel seiner Elf reichten nicht aus, die auswärts noch punktlosen Halberstädter in die Knie zu zwingen. Erst nach Wiederbeginn versuchte sie es endlich mit Kampf. "Da haben wir uns richtig gewehrt", so Ferl. Der FSV entwickelte mehr Druck. Nach schöner Vorarbeit von Pfoh zwang Meyer den VfB-Schlussmann zu einer Glanztat (46.). In der 61. Minute gab es plötzlich Elfmeter für die Gäste. Ominös, befand selbst VfB-Trainer Pfannkuch: "Keiner wusste, was los war." Soukup parierte den von Gerlach getretenen Strafstoß.

Nun waren auch die Zuschauer wieder wachgerüttelt. Die Zwickauer bewiesen eine intakte Moral. Nur drei Minuten nach dem 1:2 durch Sommermeyer (70.) erzielte Trochocki im Anschluss an eine Ecke den erneuten Ausgleich. Die FSV-Fans unter den 1123 Zuschauern forderten "Zugabe!". Germania wurde zunehmend ruppiger. Die Tätlichkeit von Reitzig gegen Strobel blieb ungeahndet (77.), doch der bereits verwarnte Gottwald sah die Gelb-Rote Karte (88.). Mit fünf Ecken in Folge schraubte Zwickau das Eckenverhältnis in der Nachspielzeit auf 10:6 (1:4). Alle Bemühungen waren vergebens. Der erhoffte Siegtreffer fiel nicht. "Mit dem Punkt müssen wir leben", erklärte Trainer Ferl. Sein Kollege Pfannkuch bezeichnete das 2:2 als absolut gerechtes Ergebnis.

(Quelle: Thomas Croy; Freie Presse vom 16.10.2006)

Statistik:

Aufstellung Zwickau: (Trainer: U. Ferl)

Soukop - Trochocki, Werner, Trehkopf – Kubik, Meyer (85. Balg), Jazwinski (66. Glaubitz), Moses - Troche (66. Strobel) - Arzt, Pfoh

Aufstellung Halberstadt: (Trainer: T. Pfannkuch)

Kischel - Gottwald, Heckeroth, Pölzing, Gerlach – Plock, Sommermeyer, Vandreike, Binsker - Stefke, Reitzig

Tore: 0:1 Reitzig (39.), 1:1 Kubik (42./FE), 1:2 Sommermeyer(71.), 2:2 Trochocki (73.)

Besondere Vorkommnisse: Soukop hält Foulelfmeter von Gerlach (61.); Gelb-Rote Karte für Gottwald (89.) nach wiederholtem Foulspiel

Zuschauer: 1.124 - darunter 24 Gäste

Stimmen zum Spiel

Uwe Ferl (Trainer FSV Zwickau): "In den ersten zehn Minuten sind wir gut ins Spiel gekommen. Dann haben uns eigene schwerwiegende Fehler aus dem Rhythmus gebracht. Besonders die weiten und gefährlichen Rückpässe auf unseren Torhüter. Wir hatten Riesenglück, dass wir das Remis in die Halbzeit mitgenommen haben. Mit der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft eine Reaktion gezeigt. Ich bin ganz ehrlich: Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein. Wir können viel besser Fußball spielen."

Thomas Pfannkuch (Trainer VfB Germania Halberstadt): "Die Zuschauer haben ein spannendes Spiel gesehen. Es ging ordentlich zur Sache, allerdings waren beide Mannschaften sehr verkrampft. Es fehlt eine gewisse Leichtigkeit. Wir haben von Anfang an Druck gemacht und uns zwei bis drei sehr gute Chancen herausgearbeitet. Nach dem Riesentor bekamen wir durch den fragwürdigen Elfmeter den Ausgleich. Wenn man so einen Elfmeter bekommt, kann man schon wahnsinnig werden. Es war gerechtes Remis."

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