06.Spieltag, Saison 2005/2006: FSV Zwickau vs. VfB Fortuna Chemnitz 4:3

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Spielbericht

Abwehr nicht ganz dicht - FSV-Trainer Ferl bemängelt fahrlässiges Defensivverhalten

Trotz des FSV-Heimerfolges über den VfB Fortuna Chemnitz ist Uwe Ferl am Sonnabend verdammt sauer gewesen. "Ich konnte mich gar nicht richtig freuen", gesteht der Zwickauer Trainer. Nach einer klaren 3:0- und 4:1-Führung mussten seine Schützlinge den Anschlusstreffer hinnehmen und am Ende noch um den Sieg bangen.

"Abwehr ist für diesen Mannschaftsteil nur noch ein Spitzname", machte FSV-Anhänger Chris Hochmuth im Internet-Fanforum seinem Ärger Luft. Nach der blamablen 1:3-Niederlage beim Neuling Naunhof ließ sich die Zwickauer Defensivabteilung eine Woche später auch im heimischen Westsachsenstadion dreimal überwinden. Sechs Gegentore in zwei Spielen - hat der FSV ein Abwehrproblem? "Auf alle Fälle!" gibt Ferl zu. "Da müssen wir den Finger in die Wunde legen."

Zwickau besitzt den besten Angriff der Sachsenliga (17 Tore), hat allerdings von den sechs führenden Teams auch die meisten Gegentreffer kassiert (10 Stück in 5 Spielen). Dabei waren die Gegentore gar nicht mal der Stärke des Gegners geschuldet, sondern resultierten aus Fahrlässigkeiten und Nachlässigkeiten des FSV. Nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" erarbeitete sich Zwickau gegen Fortuna Chemnitz zwar 15 hochkarätige Tormöglichkeiten, von denen man erneut nur wenige nutzte, vernachlässigte im sicheren Gefühl des Sieges aber sträflich die Verteidigung. Ähnlich wie in Naunhof, als man blind in die nadelstichartigen Konter des Aufsteigers rannte, der sich nach erfolgreichem Abschluss vorm eigenen Kasten verbarrikadierte.

In Naunhof und daheim gegen den CFC II musste der FSV sein schwaches Defensivverhalten mit bitteren Niederlagen bezahlen, die nicht eingeplant waren. Gegen den VfB Fortuna Chemnitz wäre es beinahe ebenfalls ins Auge gegangen. Zum Glück ist Schiedsrichterin Anja Kunick kurz vor Schluss nicht auf die zu offenkundige Schwalbe eines Gästeangreifers hereingefallen, der einen Elfmeter schinden wollte. Wie sich die Zwickauer Abwehr am Sonnabend in den letzten zehn Minuten präsentiert hat, war einfach unprofessionell. Uwe Ferl hat diese schwerwiegenden individuellen Schnitzer mit den betroffenen Spielern kritisch ausgewertet. "Solche leichtfertigen Fehler dürfen uns hinten einfach nicht passieren! Wir müssen uns richtig konzentrieren", fordert der Trainer. Es könne nicht sein, dass die Zuschauer unzufrieden nach Hause gehen, obwohl ihre Mannschaft gewonnen hat.

Uwe Ferls Ärger war erst am späten Sonntagnachmittag verflogen. Als er die Resultate der Konkurrenz (Niederlagen von Markranstädt und Sebnitz, Unentschieden des CFC II) erfuhr, konnte sich der 46-Jährige sogar wieder ein bisschen freuen.

"Wir sind auf einem ganz guten Weg", meint der FSV-Trainer. Sein Team ist momentan Vierter. "Wir sind individuell so stark, dass wir immer ein Tor machen. Wir müssen es bloß hinbekommen, hinten wieder mal zu null zu spielen." Das will man am Sonntag in Bischofswerda gleich mal ausprobieren.

(Quelle: Thomas Croy; Freie Presse vom 28.09.2005)

Statistik

Aufstellung Zwickau: (Trainer: U. Ferl)

Fährmann - Werner, Zdrazil, Köcher – Kögl (81. Schmidt), Krauß, Kubik, Troche, Nemec (73. Mydlo) - Arzt, Fuchsenthaler

Tore: 1:0 Fuchsenthaler (22.), 2:0 Nemec (26.), 3:0 Kubik (60.), 3:1 Lindner (72.), 4:1 Köcher (75.), 4:2 Papp (79.), 4:3 Lindner (89.)

Zuschauer: 734 - darunter 4 Gäste

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