03.Spieltag, Saison 2007/2008: FSV Zwickau vs. VfB Germania Halberstadt 2:5

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Spielbericht

Auf eigenem Platz gedemütigt

Fußball-Oberliga, 3. Spieltag: FSV Zwickau - VfB Germania Halberstadt 2:5 (1:2)

Der FSV Zwickau kann sich vorerst von seinem Saisonziel verabschieden. Von Aufstieg dürfte nach dem völlig verkorksten Start keine Rede mehr sein. Mit einem Punkt aus drei Spielen rangieren die Westsachsen am Tabellenende.

Solch eine Demütigung hat man im Westsachsenstadion lange nicht erlebt. Mit dem 2:5 (1:2) war der FSV sogar noch gut bedient. Hätte Halberstadt seine Chancen konsequent genutzt und wäre das Schiedsrichtertrio bei einigen Entscheidungen nicht so gnädig mit Zwickau gewesen (bei Trehkopfs Festhalten am Trikot von Banser war eigentlich ein Platzverweis fällig/13.), hätte das Debakel noch schlimmer ausfallen können. Wäre es ein Boxkampf gewesen, hätte der Ringrichter den Fight wegen technischer Überlegenheit vorzeitig abbrechen müssen.

"Die Mannschaft hatte sich so viel vorgenommen, und es kommt nichts dabei raus!" ärgerte sich Heinz Dietzsch. Als anfängerhaft, lustlos und ohne Einsatz charakterisierte der Trainer das Auftreten seiner Elf. Das Umschaltvermögen nannte er katastrophal. Bis auf Torhüter Soukup, der Ärgeres verhinderte, sowie Fuchsenthaler und den eingewechselten Freimann, die an den Ketten zerrten, erreichte kaum einer Normalform. Die Abwehr wirkte hoffnungslos überfordert, wurde von Banser, Gerlach und Sommermeyer regelrecht schwindlig gespielt. Durchdachte Angriffszüge waren die Ausnahme. Oft wurden die Bälle planlos nach vorn geschlagen. Aus dem Mittelfeld kam wenig vorn an. Zudem fehlte die Kommunikation auf dem Platz.

Nach den beiden Anschlusstoren von Fuchsenthaler zum 1:2 (32.) und Hanke zum 2:3 (58.) hofften die FSV-Fans noch auf eine wundersame Wende - wie am Tag zuvor im Zweitliga-Spiel Köln gegen Jena. Doch stattdessen kassierte man jeweils kurz darauf einen weiteren Gegentreffer. "Zwickau war harmlos mit seinen langen Bällen. Stupide", meinte VfB-Trainer Petersen. "Ihr seid so lächerlich!" höhnten die 25 mitgereisten Gästeanhänger.

In der Schlussphase liefen etliche Zuschauer ins Halberstädter Lager über, bejubelten gar das 2:5. Während die FSV-Spieler mit einem Pfeifkonzert in die Kabine begleitet wurden und frustrierte Fans wütend am Zaun rüttelten, ließen viele Besucher das Siegerteam bei dessen Abgang hochleben. "Wir haben auch in dieser Höhe verdient gewonnen", freute sich Coach Petersen. "Wir haben den Gegner an einem schwachen Tag erwischt. Wir haben heute so gespielt wie die Zwickauer vorige Saison bei uns." Heinz Dietzsch war sich sicher: "Schlechter kann's nicht mehr werden."

(Quelle: Thomas Croy; Freie Presse vom 27.08.2007)

Statistik

Aufstellung Zwickau: (Trainer: H. Dietzsch)

Soukup - Trochocki (46. Strobel), Gleis (70. Zdrazil), Trehkopf – Scholze, Mosoes, Kubik - Troche - Fuchsenthaler, Hanke, Sigmund (46. Freimann)

Aufstellung Halberstadt: (Trainer: A. Petersen)

Kischel - Pölzing, Saalbach, Vranic - Kopp, Hosenthien – Scharf, Gerlach, Plock (65. Kaczur), Sommermeyer (77. El-Zein) - Banser (84. Luck)

Tore: 0:1 Sommermeyer (10.), 1:1 Fuchsenthaler (21.), 1:2 Kopp (31.), 1:3 Gerlach (39.), 2:3 Hanke (58.), 2:4 Sommermeyer (60.), 2:5 El-Zein (89.)

Zuschauer: 1.432 - darunter 29 Gäste

Stimmen zum Spiel

Heinz Dietzsch (Trainer FSV Zwickau): "Was die Mannschaft geboten hat ... Wir waren heute total verunsichert, haben uns von den Genickschlägen nicht erholt und anfängerhaft gespielt. Der Gegner war stärker, klar besser und hat uns ausgekontert."

Andreas Petersen (Trainer VfB Germania Halberstadt): "Wir hatten mit unserem Auftreten den Sieg verdient. Alles hat gestimmt: Kampf, Laufbereitschaft und Spielwitz. Deshalb ist der Sieg auf in dieser Höhe verdient. Wir haben Zwickau an einem unsicheren Tag erwischt und Nadelstiche gesetzt. Ich muss der Mannschaft ein Lob zollen. Banser hat Trehkopf schwindlig gespielt. Er war unser Gewinner."

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