Eine Mannschaft in Sondertrikots mit der Aufschrift „Fußball gehört den Fans“ liegt 0:1 im Rückstand. Ein allerletzter Freistoß wird Richtung Strafraum der Gäste geschlagen, erst gewinnt der mit aufgerückte eigene Torwart ein Kopfballduell und der Ball wird irgendwie über die Linie gestochert. Unfassbare Jubelszenen, die Becher samt Inhalt fliegen durch die Luft, fremde Menschen liegen sich in den Armen, feiernde Fans klettern auf die Zäune, der Torschütze rennt Richtung in ihre Richtung, zieht im Jubeln das Trikot über den Kopf. Schlusspfiff, das Spiel endet 1:1, alle gehen zufrieden nach Hause. Aber leider müssen wir alle vorm TV, Radio oder Liveticker ausharren und auf eine Rückkehr ins Stadion hoffen.

Uns ist natürlich in den letzten Wochen auch aufgefallen, dass sich die Heim- bzw. Auswärtsbilanz in Zeiten von Geisterspielen doch klar geändert hat. Früher mit Fans im Rücken eine Macht, aktuell eine ausbaufähige Bilanz.

Wir haben dazu natürlich auch wieder in den Tiefen unseres Archivs geschaut. Ist das in den letzten Jahren eine Besonderheit oder gelten wir schon immer als Heimmacht? Dabei ist uns ein Spielbericht aus dem April 1961 ins Auge gefallen. Es sind dort einige bekannte Zwickauer Tugenden und Eigenschaften wie „auf dieser Anfeuerungswoge ritten die Zwickauer Stürmer“ oder die Frage: „Woran liegt es, dass Zwickau schon im nächsten Auswärtsspiel … mehr als eine ganze Klasse schlechter spielt?“ zu lesen. (Bildrechte liegen bei der Fuwo, Bilder aus Fuwo Nummer 15/1961)